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1. Alte Geschichte - S. 53

1879 - Dillenburg : Seel
— 53 — am meisten fühlbar. Dort war aller Wohlstand vernichtet, Handel und Gewerbe lagen darnieder. Jeder dachte nur an sich, nicht an die Wohlfahrt des Staates; alle edleren Regungen waren durch Selbstsucht erstickt; selbst die Religion hatte ihren Einfluß verloren. Neben hoher Bildung fand man Rohheit und Unsittlichkeit. Zur Herbeiführung und raschen Verbreitung dieser Sittenverderbnis hatten hauptsächlich die Sophisten beigetragen, welche durch Redekünste, durch Trugschlüsse und Spitzfindigkeiten die Wahrheit in Irrthum und die Lüge in Wahrheit verkehrten. Sie lockten reiche Jünglinge an sich, prägten diesen ihre falschen Lehren ein und trugen auf diese Weise ihre Sinnesgenuß und Befriedigung der Begierden predigende Weisheit ins Volk. Zu diesen Sophisten gehörten besonders Gorgias, Protagöras und Hippias. b. Sokrates. Den Sophisten und ihren Lehren gegenüber 469 stand ein Mann, „der die Verirrungen seiner Zeit erkannte, der die Hs geistigen Büttel besaß, die Irrthümer zu bekämpfen und der seines 399 Berufes, zu retten und zu helfen, so gewiß war, daß er bnfür Css;r* zu leben und zu sterben bereit war."*) Dieser Mann war So-kr ates. Er war der Sohn eines Bildhauers und erlernte in feiner Jugend auch die Bildhauerei. Von feinem dreißigsten Jahre an wandte er sich dem Studium der Philosophie zu. Die tiefen Schäden feiner Zeit erkennend, arbeitete er zunächst an seiner eigenen Besserung und Veredlung. Er befleißigte sich der größten Mäßigkeit in Nahrung und Kleidung, härtete durch einfache Lebensweise feinen Körper derart ab, daß er alle Anstrengungen mit Leichtigkeit ertragen konnte; gegen sich selbst war er sehr strenge und aufmerksam, daß er in keine Rohheit und Ungehörigfeit gegen seine Mitmenschen verfiel. Auch er zog Jünglinge an sich und suchte in ihnen das Gefühl für Religion, Wahrheit, Recht und Sittlichfeit zu wecken. Von diesen Schülern erfuhr er die größte Siebe; einer derselben, Alcibiades, rettete ihm in einer Schlacht unter eigener größter Gefahr das Leben. Er lehrte feine Weisheit nicht in öffentlichen Vorträgen, sondern durch Fragen und Antworten auf der Straße, auf dem Felde oder in den Werkstätten der Handwerker. Mit geschickten Fragen fnüpfte er an ein gehörtes Wort, an eine soeben ausgesprochene Meinung an und leitete so den Gefragten direkt zur richtigen Erfenntnis, oder er beließ denselben auf feiner falschen .Ansicht, leitete ihn aber durch Fragen *) Weber.

2. Alte Geschichte - S. 17

1879 - Dillenburg : Seel
— 17 — die herrlichen Schätze Indiens, der Weihrauch Arabiens zusammen. Dazu kam ihr eigner Künstele iß, der aus den eingeführten Rohproducteu bald neue Artikel zu schaffen wußte und verschiedene wichtige Erfindungen veranlaßte; die sidonischen Webereien und die Erzeugnisse der Glashütten von Sarepta und Sidou waren überall gesuchte Waaren; sie bereiteten allerlei Gerätschaften und Zierrath aus Elsenbein, Gold n. s. w. Ihre Schifffahrten dehnten sie aus bis in die südlichen Meere, und auf Befehl eines egyptischen Königs sollen sie Afrika umschifft haben. Ueberall, wo sie Handel angeknüpft hatten, gründeten sie Kolonien, welche den Schiffern als Ruhepunkte und dem Handel als Stützpunkte dienen sollten. Auf allen Küsten des Mittelmeeres bestanden solche Kolonien. Eine der wichtigsten derselben war Karthago auf der Nordküste Afrika's. Karthago soll ums Jahr 900 v. Chr. von der Prinzessin Dido, die von ihrem habsüchtigen Bruder vertrieben worden, gegründet worden sein. Dido habe, so erzählt die Sage, sich ein Stück Land ausgebeten, so groß, daß man es mit einer Ochsenhaut umspannen könne. Als die Bitte sofort gewährt wurde, ließ sie eine große Ochsenhaut in viele dünne Niemen zerschneiden und umspannte damit ein großes Stück Land. Darauf erbaute sie die Stadt. Der König des benachbarten Nubien warb wiederholt, aber vergebens um ihre Hand. Um dem Drängen desselben zu entgehen, aab sie sich selbst den Tod. Karthago blühte bald auf und wurde durch seinen Handel bald so mächtig, daß es sich vom Mutterlande lossagte. Sein Reichthum und seine Macht wurden mit der Zeit so groß, daß Karthago dem mächtigen römischen Reiche die Spitze bot und erst nach 3 langen aber blutigen Kriegen von jenem überwunden werden konnte, (s. B. b., 7.) c. Erfindungen der Phönizier. Den Phöniziern werden hauptsächlich zwei wichtige Erfindungen zugeschrieben, die der Purpurfarbe und die des Glases. i. Die Purpurfarbe soll von einem Hirten entdeckt worden sein. Unweit der Meeresküste hütete derselbe seine Herde, als sein Hund auf einmal mit hochrother Schnauze zu ihm kam. In der Meinung, der Hund sei verwundet, wischte er das vermeintliche Blut mit Wolle ab; aber nicht die geringste Verwundung zeigte sich, und zum Erstaunen des Hirten war und blieb die Wolle schön roth gefärbt. Der Hirt ging dem Hunde nach und fand, daß er Schnecken zerbissen hatte, deren Saft seine Schnauze so roth färbte. Die Phönizier wußten sich das bald nutzbar zu machen, indem sie die in den Webereien gefertigten wollenen Tücher mit dieser Farbe färbten. Solche Tücher waren so theuer, daß sie nur von Fürsten und den reichsten Leuten getragen werden konnten. Hopf, Lehrbuch. 2

3. Alte Geschichte - S. 6

1879 - Dillenburg : Seel
— 6 — in der trocknen Jahreszeit wieder auszuströmen'uud so die Ebeue^ in welcher die Hauptstadt Memphis lag, Zn bewässern. Endlich sind noch zu erwähnen die Katakomben oder unterirdischen Begräbniskammern, welche sich in dem westlich vom Nil sich hinziehenden Felsgebirge befinden und in denen die Mumien zu Tau-seudeu aufgeschichtet sind. Alle egyptischen Bauwerke sind mit Hieroglyphen bedeckt. Es war dies die heil. Schrift der Egypter; dieselbebestand aber nicht ans Buchstaben, sondern aus Bilden: tiou Himmelskörpern, Thieren, Menschen, Gerätschaften und menschlichen Beschäftigungen. So bezeichnete man Wasser mit einer dreifach gebrochenen Linie,_ ein Hans durch ein Viereck, einen Tempel durch ein Viereck mit einem danebenstehenden Götzenbilde, das Geben durch einen ausgestreckten Arm, das Kämpfen durch eineu Arm, der mit Lanze und Schild bewaffnet war, n. dergl. m. Lange Zeit war diese Schrift unverständlich; jetzt hat man sie wieder verstehen gelernt. Die gewöhnliche, jedem verständliche Schrift hieß Demos und staud auf Rollen von Papier, welches aus der am Nil wachenden Papyrusstaude verfertigt wurde. — Aber nicht bloß die Baukunst halte bei den Egyptern einen hohen Standpunkt erreicht, auch in Gewerben waren sie sehr geschickt. Sie verfertigten kunstreiche Webereien in Linnen und Baumwolle; die Teppiche schmückten sie mit Stickereien aus farbigen Fäden oder Golddraht.*) Der Handel war anfangs nur Landhandel; erst später eröffneten sie Handel und Verkehr zur See. Alexandria war lange Zeit die wichtigste und mächtigste Handelsstadt der Erde. g. Einiges ans der egyptischen Geschichte. Die Baudenkmäler Egyptens enthalten in ihren Inschriften und Bildwerken _emen großen Theil der egyptischen Geschichte. Schon in den ältesten Zeiten gab es in Egypten mächtige Könige, welche zuerst in Memphis, dann in Theben ihren Sitz hatten. Einer der älte-ioka -*en ft)ar ^inenhema, welcher den See Möns angelegt haben , ei 2ohr 1350 v. Chr. regierte Ramses der Große, ^ von den Griechen Sesostrrs genannt, welcher unter allen egyptischen Königen der größte und berühmteste Kriegsheld war. Er unterwarf Antiopien und drang mit feinem Heere bis Syrien, Kleinasien und Mesopotamien vor. Mächtige Bauten mit Inschriften und herrlichen Bildern erhielten das Andenken an seine Macht und Größe. Sein vierter Nachfolger war Ramses oder *) Welche Dortheile erwuchsen daraus für die Israeliten?

4. Alte Geschichte - S. 106

1879 - Dillenburg : Seel
— 106 — genannt, für sich zu gewinnen, doch gelang ihm dies erst, nachdem er einen Engpaß in Epirns gestürmt und Philipp Iii. bei Kynos-kephalä Besiegt hatte. Nun sah sich Philipp zur Unterwerfung genöthigt; er gab alle außermacedonischen Besitzungen auf, lieferte feine Flotte aus, zahlte 100 Talente Kriegsentschädigung und stellte feinen Sohn Demetrius als Geisel. Die griechischen Staaten wurden, um sie für Rom zu gewinnen, für völlig frei erklärt. So lange Philipp lebte, blieb der Friede zwischen ihm und Rom erhalten; als aber fein Sohn Perseus zur Regierung kam und unverzüglich offne Schritte that, sich wieder unabhängig von Rom zu machen, auch schon eine Anzahl kriegsbereiter Bundesgenossen auf feiner Seite standen, brach im Jahre 171 der dritte ma eed onifche Krieg ans, welcher 168 damit endigte, daß Perseus von Aemilius Paullus (Sohn des bei Caunä gefallenen) iu der Schlacht bei Pydua besiegt, auf feiner Flucht gefangen und feines Reiches beraubt wurde. Macedonieu behielt scheinbar feine Freiheit. Ebenso erging es Jllyrien, dessen König Gent ins sich mit Perseus gegen Rom erhoben hatte. b. Der syrische Krieg. Während des ersten macedonischen Krieges hatte Antiochns der Große von Syrien auf Seiten Philipps gestanden und war von den Römern zurückgeschlagen worden. Auf Anreizung des Hannibal, welcher vor den Verfolgungen der Römer zu ihm geflohen war, begann er im Jahre 191 v. Chr. mit einem Einfall in Griechenland den sog. syrischen Krieg. Bei den Thermopylen erlitt er eine solche Niederlage, daß er sich genöthigt sah, sofort nach Asien zurückzukehren. Dorthin aber folgte ihm auf Befehl des Senats Lucius Scipio. Das Heer des Antiochns bestand aus undisciplinirten Scharen, welche der Kriegskunst und Tapferkeit der Römer nicht zu widerstehen vermochten. Bei Magnesia wurde das 70 000 Mann starke syrische Heer von etwa 30 000 Römern vollständig geschlagen; Antiochns mußte Kleinasien bis an den Halys abtreten, seine Flotte ausliefern, 15 000 Talente an die Römer und 400 Talente an König Eumenes von Pergamum, welcher den Römern beigestanden hatte, zahlen; fein Sohn Antiochns wurde als Geisel nach Rom geführt. Der Nachfolger Antiochns d. Gr., Antiochns Iv., Epiphaues genannt, suchte sich für die erlittenen Verluste durch einen Einfall in Egypten zu entschädigen. Als er eben Alexandria

5. Alte Geschichte - S. 54

1879 - Dillenburg : Seel
— 54 — so, daß er das Jrrthümliche feiner Anficht bald einsehen mußte (fokratische Lehrweife). Als wichtigste Aufgabe des Strebens nach Wahrheit galt ihm: „Erkenne dich selbst." Er hatte erkannt, daß alle Tugend nur in der Verbindung mit einem höchsten Wesen, einem in sich guten Gott, gedacht und geübt werden könne; daß, wenn es nur an einer Tugend fehle, auch die übrigen nichts helfen, daß wahre Weisheit unzertrennlich fei von Sittlichkeit. Diese Lehren bethätigte er in seinem Leben. Die Scheinweisheit feiner Gegner, der Sophisten, deckte er öffentlich und auf das schonungsloseste auf; ihren Lebenswandel beschämte er durch den feinigen. So konnte es nicht fehlen, daß der Haß feiner Feinde mehr und mehr wuchs. Sie suchten ihn in der öffentlichen Meinung herabzusetzen, und als dies nicht recht gelingen wollte, traten sie mit der Anklage gegen ihn hervor, daß er falfche Götter lehre, die Jugend verführe und deshalb ein Staats-verräther fei. In einer einfachen und schmucklosen Rede vertheidigte er sich, die Falschheit der Anklage aufs schlagendste nachweisend. Seine Richter hatten erwartet, er werde mit demüthiget Bitte um Freisprechung sie anflehen. Statt dessen reizte er sie mit einem kalten, verächtlichen Tone und schloß mit der Versicherung, daß er eigentlich verdient habe, im Prytaneum lebenslänglich gespeist zu werden. Mit kleiner Stimmenmehrheit wurde er zum Tode durch den Giftbecher verurtheilt; einer Wallfahrt nach Delos wegen wurde die Ausführung des Urtheils um 30 Tage verschoben. Während dieser Zeit empfing er fleißig Besuch von feinen Schülern und Freunden, mit denen er sich meist über Tugend und über die Unsterblichkeit der Seele unterhielt. Einer feiner Freunde suchte ihn zur Flucht zu bereden, er aber wies diesen Vorschlag als unwürdig zurück, da die Ausführung desselben feine Lehren Lügen strafen und fein Leben schänden würde. Mit Ruhe und Heiterkeit der Seele, noch über die Unsterblichkeit 399 sich mit feinen Freunden unterhaltend, trank er den Giftbecher. v. Chr. 399 v. Chr. Sokrates hat uns keine schriftliche Aufzeichnung feiner Lehre hinterlassen; was wir von feiner Lehre und feinem Leben wissen, verdanken wir feinem Schüler Pläto. 10. Sparta's Vorherrschaft. Theben's Erhebung. a. Sparta's Vorherrschaft. Obgleich Sparta in dem pelo-ponnesischen Kriege Sieger geblieben war, so machten sich doch

6. Mittelalter - S. 101

1879 - Dillenburg : Seel
— 101 — schäften allgemeiner verbreitet; sie waren nicht mehr das Vorrecht einzelner, sondern wurden, da jetzt auch der weniger Bemittelte Bücher anschaffen konnte, Gemeingut des ganzen Volkes. Werthvolle Bücher waren von jetzt ab, da sie in einer größeren Zahl von Exemplaren hergestellt wurden, weniger der Möglichkeit der Vernichtung ausgesetzt. Wissenschaft und Kunst fanden durch die Buchdruckerei eine schnellere Entwicklung, denn es war in ihr ein vorzügliches Mittel schneller Gedankenmittheilung geschaffen; hervorragende Leistungen einzelner fanden von jetzt an mehr Würdigung; das bisher in Kunst und Wissenschaft Erreichte gelangte zur allgemeineren Kenntnis, und so wurde eine größere Uebersicht über die Leistungen und der Weiterbau auf dem bereits Vorhandenen ermöglicht. Ein Aufschwung des geistigen Lebens und Strebeus als Folge der Erfindung der Buchdruckerkunst ist unverkennbar und unleugbar. d. Erfindung des Leinenpapiers. In den ältesten Zeiten schrieb man auf Steine, Schiefer oder Knochen, indem man mit scharfen Justrumenten Zeichen auf dieselben einritzte; später benutzte man vielfach Wachstafeln. Die alten Egypter wußten eine Art Papier aus der Papyrusstaude herzustellen, doch war dasselbe theuer und wenig haltbar. Ungefähr um Christi Geburt ist das Papier von den Chinesen erfunden worden und wohl schon im sechsten Jahrhundert über Persien und Damaskus nach Europa gekommen. Dasselbe wurde aus roher Baumwolle hergestellt und verdrängte sehr bald das Papier aus der Papyrnsstande, sowie das Pergament (aus Ziegen- und Schafsellen bereitet), welches auch vielfach als Schreibmaterial diente. Schon im zwölften Jahrhundert bereitete man in Frankreich Papier aus alten Lumpen. Die Erfindung des eigentlichen Leinenpapiers datirt aus dem dreizehnten Jahrhundert. Jetzt verwendet man Lumpen von den verschiedensten Geweben, vielfach auch Holz, Stroh und Gras zur Papierfabrikation. Die Erfindung des Leinenpapiers war von größter Wichtigkeit für die Verwendung der Buchdruckerkunst. 14. Pie Entdeckung Ameritra's. a. Columbus. Schon in alter Zeit waren die herrlichen Erzeugnisse Indiens in Europa bekannt, und ihre Verwendung im häuslichen Leben und für den Luxus war ziemlich allgemein. Da man jedoch den Seeweg nach Indien nicht kannte, so wurden die

7. Mittelalter - S. 111

1879 - Dillenburg : Seel
— 111 — betritt lag und liegt noch das Ergreifenbe des Volksliebes, daß Text und Melobie so wunberbar übereinstimmen und sich ergänzen. Groß ist die Zahl der Volkslieber des bentschen Volkes, besonbers zahlreich sinb die Wanber- und Scheibelieber. Wann das Volslieb entftanben ist, vermag niemanb zu sagen, ebenso unbekannt sinb die Dichter der einzelnen Lieber. Nur so viel ist geschichtlich festgestellt, daß es schon im vierzehnten Jahrhuttbert Volkslieber gab und daß die ganze lyrische Poesie des fünfzehnten und sechzehnten Jahrhunberts in Volksliebern bestaub. Später ist das Volkslieb in Folge eines verkehrten, unbeutfchen Strebens zurückgedrängt worben; aber Herber und Göthe haben toieber auf die Wichtigkeit und hohe Schönheit des Volksliebes hingewiesen. 16. Die deutschen Kaiser von Rudolf von Kalistmrg biszum Ende des Wittelalters. a. Von 1291 bis 1849. Kaiser Rubolf sah feinen Wunsch, daß sein Sohn Albrecht fein Nachfolger in der Kaiserwürbe werben möchte, nicht in Erfüllung gehen; vielmehr lenkte nach feinem Tode der Erzbischof von Mainz die Wahl auf den Grafen Aböls 1291 von Nassau, welcher durch seine für die bamalige Zeit hohe Bilbung und durch seine Tapferkeit bekannt und angesehen war. Aböls aber mußte feinen Wählern noch vor der Wahl Zugestänb-ntffe machen, welche die Rechte der Kaiserkrone wieberum schmälerten. Mit dem Könige Ebuarb von England schloß er ein Bünbnis gegen Philipp von Frankreich und erhielt von dem ersteren Gelb zur Anwerbung von Solbtruppen; er kaufte aber, ba der Krieg vorerst noch verschoben würde, von dem Gelbe das Thüringer Sanb von dem Grafen Albrecht dem Entartetsten, der das Land feinen von ihm bitter gehaßten Söhnen nicht gönnte; biefen würde nach Albrechts Tode auch die Markgraffchaft Meißen entzogen. Durch feine Eigenmächtigkeit hatte es Aböls mit den Fürsten gar balb verborben, und ba er sich nun auch den Erzbischof von Mainz baburch, daß er ihm die versprochenen Rheinzölle nicht gewährte, zum Feind machte, brachte es biefer bahin, daß die Fürsten im Jahre 1298 die Absetzung Adolfs ausfprachen 1298 und ihre Stimmen auf Albrecht von Oesterreich, Rubolfs Sohn, vereinigten. Aböls war gerabe im Begriffe, dem Könige von England die versprochenen Hülfstruppen zuzuführen, als ihm die Nachricht von feiner Entsetzung zukam. Um seinem Gegner

8. Neue und neueste Geschichte - S. 92

1880 - Dillenburg : Seel
— 92 — Aufstand der Strelitzen gedämpft hatte, trat er eine Reise nach Westeuropa an, um mit eignen Augen die dortigen Zustände kennen zu lernen. Mit einem Gesolge von 270 Mann reiste er über Königsberg und Berlin nach Amsterdam. Dort besuchte er, als holländischer Schiffszimmermann gekleidet, die Werkstätten von Handwerkern und Künstlern, besah die Anlegung von Dämmen und Schleuset: und den Ban von Maschinen; ja er soll als gemeiner Russe in Saar dam (in der Nähe von Amsterdam) mit dem Zimmermannsbeile gearbeitet haben, und noch heute zeigt man das Häuschen, in dem er als Schiffszimmermann gelebt haben soll. Dann ließ er ein Kriegsschiff mit 60 Kanonen bauen und sandte es in die Heimat; mit demselben gingen viele Osficiere, Seeleute, Handwerker und Künstler dahin ab. Von Holland wandte er sich nach England, dessen König ihm zu Ehren ein Seetreffen veranstaltete; Peter war im höchsten Grade darüber erfreut und rief aus: „Wenn ich nicht Zar von Rußland wäre, so möchte ich englischer Admiral sein!" Noch wollte er Wien besuchen; in Deutschland aber traf ihn die Nachricht von einem erneuten Ausstand der Strelitzen, und er eilte deshalb nach Rußland. Nur durch große Strenge konnte er die Empörung dämpfen; die Hinrichtungen dauerten wochenlang; Sophie, die Anstiftern des Aufstandes, ließ er in einem engen Kerker gefangen halten. Nachdem er die Ruhe wieder hergestellt hatte, ging er an die Erweiterung der Land- und Seemacht, führte deutsche Kleidung ein, rief fremde Künstler und Gelehrte ins Land, schickte junge Russen ins Ausland, damit sie dort studirten, und ließ gute ausländische Bücher ins Russische übersetzen. b. Karl Xii. Der Gegner Peter's d. Gr. in dem nordischen Kriege war König Karl Xii. von Schweden. Derselbe war erst 15 Jahre alt, als er 1697 die Regierung Schwedens übernahm. Karl war von schlankem, aber doch kräftigen Körperbau; er härtete sich gegen Hitze und Kälte und gegen Beschwerden ab; die einfachste Kost genügte ihm; Wein oder gar Branntwein trank er nie. Er besaß vortreffliche Geistesgaben, war in den historischen und geographischen Wissenschaften sehr bewandert und sprach geläufig lateinisch und deutsch, auch französisch. Von kriegerischen Eigenschaften zeichneten ihn aus furchtloser Muth, Kühnheit und männliche Entschlossenheit; er war ein gehonter Krieger und Feldherr. Als im Jahre 1700 der nordische Krieg begann und der schwedische Reichsrath nicht wußte, was er beginnen sollte, erklärte
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